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Wanderung 2007

endlich ein Gipfel!

Nach Jahren des schlechten Wetters spielte die Natur diesmal mit und bescherte uns zwei Sonnentage, so dass wir diesmal unser Ziel erreichen konnten. Durch den warmen Frühling war sogar die Spitze des Großen Gurpitscheck (2526 Meter) schneefrei und ein Aufstieg bis zum Gipfelkreuz möglich. 

Fünf Uhr früh am Samstag, dem 30. Juni. Abfahrt in Guntramsdorf. Drei Autos mit elf TTC-Cracks machen sich Richtung Lungau auf, die Rast ist traditionell in Kapfenberg geplant. Nach dem Semmering fehlt Bernis Auto, ein Anruf ist fällig: "Wo seids ihr denn grad?" - "Kilometer 96" - "96?! Wir sind bei 55." Allerdings auf einer anderen Straße, wie sich herausstellt: In der morgendlichen Verschlafenheit ist das Trio Berni, Christoph und Stefan zielsicher auf der A2 Richtung Graz weiter gefahren, statt auf die S6 abzubiegen. Knapp eine Stunde nach den anderen erreichen dann auch sie die Raststation - die Pause ist für sie gestrichen. 

Erst nach zehn Uhr kommen wir schließlich bei der Grangler-Hütte im Weißpriachtal bei Mariapfarr an. Beim "wunderbaren" Grangler-Wirten (das Wort kommt bei ihm in jedem Satz vor) haben wir schon letztes Jahr übernachtet. Kurz vor elf ist dann Abmarsch. Gut 1200 Höhenmeter stehen bis zum Gurpitscheck an. Die erste Etappe von rund einer Stunde bis zum Wirpitschsee kennen wir noch vom letzten Jahr. Vorbei an einem kleinen verbrannten Krater (war hier die Alm-Quaida am Werk?) wird der Weg immer verwachsener, bis er sich in einer gatschigen Wiese verläuft. Also zurück zum See, und die richtige Abzweigung genommen. 

Abwechslungsreich geht es weiter bergauf: Wir quetschen uns durch eine kleine Felsschlucht, steigen ein Bachbett hinauf und erreichen nach teils mehr und teils weniger steilen Ansteigen neben malerischen Wasserfällen den Grat. Die Baumgrenze haben wir schon unter uns gelassen, den Richy auch: Er hat gestern nach dem Spanferkel zu viel nachgetrunken und sich jetzt auf dem Weg zur Seite beugen müssen. Nicht, um Schmetterlinge und Blumen zu beobachten, wie Bongo vielleicht vermutet als er sich ihm nähert: "Wos gibt's n do zum sehn?" 

Eine Stunde Marsch zeigt ein Wegweiser zum Gurpitscheck an. Am Grat wird es windig. Die letzten Meter führen über steile Felsen, fixe Seile helfen beim Auf- und später noch mehr beim Abstieg. Kurz nach 15 Uhr erreichen wir den Gipfel - den ersten seit Jahren. Bei den letzten Wanderungen hatte uns stets das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Innerhalb von 20 Minuten trudeln alle zehn verbliebenen TTCler ein. Nach einem Eintrag ins Gipfelbuch, Foto und schneller Jause geht es aber auch bald wieder bergab, es ist doch etwas frisch hier oben. 

Hinunter geht es am selben Weg flotter, und nach gerade eineinhalb Stunden treffen wir beim Wirpitschsee wieder Richy, der hier gut geschlafen hat. Nach einer kurzen Rast bei der Toni-Mörtel-Hütte (gestaffelt, wie die Gruppen ankommen) geht es weiter: Einige nehmen den direkten Wanderweg, ein paar die flache Serpentinenstraße, die den Weg immer wieder kreuzt, andere gehen mal hier, mal da. Philip und Gerhard haben jedenfalls die längste Variante gewählt und brauchen eine halbe Stunde länger als alle anderen. 

Nach dem Duschen (ein Dieselaggregat sorgt für Warmwasser) gibt es Oberweißpriacher Brat'l mit Knödeln und Salat. Mit ein paar Runden Nageln (wer's nicht kennt: man versucht, mit der schmalen Seite von einem Maurerhammer, Nägel in einen Baumstumpf zu schlagen) und Schnaps (der Verlierer lädt den Sieger ein) klingt der Abend aus. Nach der ungewohnt anspruchsvollen Strecke wollen alle schnell ins Bett. 

Tag zwei bringt eine Tour zum Mur-Ursprung. Wir fahren heraus aus dem Weißpriachtal und hinein ins obere Murtal, nur Berni zweigt berufsbedingt Richtung Heimat ab. Kurz nach zehn sind wir beim letzten Parkplatz. Ein Hüttenwirt hätte uns noch weiter führen können, wir verpassen ihn aber um einige Minuten. Also geht's zu Fuß die Forststraße hinauf, was uns immerhin tolle Blicke hinunter in die Klamm mit der Mur beschert. Eine gute Stunde später kommen wir zur Hütte. Die Hälfte pausiert hier kurz, die anderen wandern gleich weiter. 

Ziemlich flach, dafür umso gatschiger führt der Weg entlang der Mur, die einfach nicht kleiner werden will. Nach einer Stunde ist sie immer noch beachtlich breit, obwohl wir schon nahe am Ziel sein sollten. Nach einen Anstieg und einer Biegung staunen dann alle: Die Mur wird gar nicht mehr kleiner, da kommt ein ganzer Fluss aus dem Berg! Wie aus dem Bilderbuch liegt vor uns die Quelle, aus der die eisig kalten Wassermassen sprudeln. 

Nach einer Jause beim Mur-Ursprung wird zurück bei der Hütte gleich noch einmal gegessen. So frisch wie hier gibt's Fisch sonst nirgends: Zwei Minuten, nachdem Stefan eine Forelle bestellt, kommt ein Mann mit Angel aus dem Haus, fischt eine Forelle aus dem Teich und verschwindet wieder. Zehn Minuten später kommt sie auf dem Teller an unseren Tisch. 

Das übrige Wegstück ersparen wir uns, und lassen uns vom Wirten mit dem Kleinbus zum Parkplatz zurück führen. Den Weg nach Hause finden alle, und nach einer Rast bei Judenburg kommen wir schließlich um neun Uhr Abend wohlbehalten daheim an. 

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