Trainingslager Tschechien 2005
Es war Donnerstag der 28. Juli, ein verdammt heißer Tag, es hatte wohl oder übel 34° Celsius im Schatten. Doch wir ließen uns von den tropischen Temperaturen nicht einschüchtern und brachen in Richtung Norden auf. Um 20 Uhr waren wir endlich an unserem Ziel, dem Waldferiendorf Littner in der Nähe von Hodonín, welches zu Deutsch Göding heißt. Wir bezogen unsere luxuriösen Appartements (Waldhütten) wie im Vorjahr und erkundeten sogleich noch den Beachvolleyballplatz.
Wir konnten heuer zwei neue Leute für unser Auslandstrainingslager gewinnen. So nahmen Manuel Ecker und Lukas Bäcker (UTTC Bruck/Leitha) erstmals an unserem Abenteuer teil.
Das erste Training stand Freitagvormittag auf dem Programm, es entwickelte sich zu einer Hitzeschlacht. In der Halle hatte es gut und gerne 35°, was ein kultiviertes Tischtennis spielen mehr oder weniger unmöglich machte, man schwitzte ja schon allein beim Stehen. Cheftrainer Roman Smrz konnte überzeugt werden, dass ein Training bei diesen Bedingungen nicht sinnvoll ist und wir verlegten die Nachmittagseinheit ins Freibad von Dubnany. Es war eine richtig anstrengende Sache: in der Sonne liegen, gemütlich ein Eis lutschen und nebenbei die netten tschechischen Mädls bestaunen…
Der nächste Tag brachte keine Wetteränderung mit sich, im Gegenteil die Temperaturen stiegen weiter an. Die Härtesten des Vereins ließen es sich dennoch nicht nehmen, zwei Tischtenniseinheiten an jenem Tag zu absolvieren, während sich eine kleine Gruppe, man könnte sie auch die Vernünftigen nennen, am Nachmittag wieder ins Freibad begab. Sie sollten es nicht bereuen: Schauplatz Eistheke. Wenzel sagte: „Ich hab hier noch nie so lange gewartet“ und begutachtet währenddessen eine neben ihm stehende, attraktive Tschechin. „Aber ich warte gerne!“, hängte er mit einem Grinsen an, in der Annahme, sie könne ohnehin kein Deutsch. Zöchy ermahnte ihn zur Vorsicht: „Pass lieber auf, dass dich niemand versteht!“ Plötzlich drehte sich jene Frau zu Wenzel und antwortete: „Ja, ich würde auch aufpassen!“ Da wurde der Gute röter als eine reife Tomate.
Am Sonntag gingen wir’s dann richtig an, Morgensport (1km zu einem denkmalgeschützten Baum und wieder zurück), Frühstück und ab in die Trainingsstätte. Es folgten eineinhalb Stunden hartes Training, bei immer noch mehr als 30°, in der Halle wohl gemerkt! Doch unermüdlich wie wir nun mal sind, konnte uns auch das nicht umhauen und wir vertrieben uns die Mittagspause mit Beachvolleyball spielen. Nach der Nachmittagseinheit bzw. dem Abendessen folgte das Auftaktmatch zu einem lagerinternen Fußballturnier, in dem sich Christoph anschickte, Torschützenkönig und Gerhard bester Keeper zu werden.
Am Mittwoch änderte sich das Wetter dann schlagartig, die Quecksilbersäule rasselte um 10 Teilstriche nach unten auf gute 20°, Regen setzte ein und wir mussten einige geplante Aktivitäten wie Beachvolleyball spielen und schwimmen ad acta legen. Somit ging der Fitnesstest nur in einer Schmalspurversion in Szene. Es trat ein, was kommen musste. Der frisch geprüfte Fitnesscoach des Vereins, Richard, hatte in allen Belangen die Nase vorn, wenn man mal von der Dehnbarkeit der Beine absieht, auch wenn es im 12-Minuten-Cooper-Test recht eng zu ging, er konnte Christoph nur etwa 20 Meter abnehmen.
Das Wochenende nahte und somit auch die letzten Tischtenniseinheiten. Freitagnachmittag ließen es sich Philip, Richard, Stefan und Christoph nicht nehmen, den Weg von der Halle zum Lager im Laufschritt zurück zu legen. Eine Leistungssteigerung im Vergleich zum Vorjahr war deutlich ersichtlich. Betrug 2004 die gelaufene Zeit doch noch mehr als 40 Minuten, konnten wir uns heuer schon auf 35 Minuten steigern – das Alternativtraining rund um die „Touring Toadstrikers“ fruchtet.
Wie üblich waren auch heuer die Uno-Karten fester Bestandteil unseres Freizeitprogramms, doch da uns unsere Mädls im Stich ließen und die versprochenen 17jährigen Volleyballerinnen auch nicht im Lager waren, machte das Uno spielen nicht den erwünschten Spaß. Speziell die verschärften Versionen wie Strip-Uno wurden gänzlich nicht praktiziert.
Am Samstag wurde dann das Abschlussturnier gespielt, bei dem ganz überraschend unsere beiden Tschechen im Finale standen und Roman, wie üblich, die Oberhand behielt. Am Nachmittag tauschten wir unser gewohntes Werkzeug, den Tischtennisschläger, wieder gegen die Fußballschuhe um das Finale im Lager-Turnier zu bestreiten. Doch Fortuna stand uns an jenem Tag nicht bei, somit verloren wir das Finale unglücklich 1:2 und nebenbei holte auch noch ein anderer die Torjägerkanone.
Das 10tägige Trainingscamp endete, wie im Vorjahr, mit einem Ausflug in die Diskothek „Olymp“ mit vorangegangenem Stelzen essen.